Inkjet – Filtration und Entgasung von Tinten

VDD-Seminarreihe

in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Druckmaschinen und Druckverfahren (IDD) an der Technischen Universität Darmstadt

 

Am 17. Mai 2018 um 19:00 Uhr findet in Darmstadt das nächste Seminar statt.

Referieren werden Herr Michael Mehler, Pall GmbH Microelectronics und Herr Dr. Alexander Wannenwetsch, UMS GmbH, zum Thema:

Inkjet – Filtration und Entgasung von Tinte

Weitere Informationen und Anmeldung

VDD-Seminar Anfahrt und Lageplan

Innovative XAAR Printheads

VDD-Seminarreihe

in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Druckmaschinen und Druckverfahren (IDD) an der Technischen Universität Darmstadt

 

Am 12. April 2018 um 19:00 Uhr findet das nächste Seminar statt.

Referieren wird Herr Dr. Werner Zapka von der XaarJet plc, Stockholm, Schweden zu dem Thema:

Innovative Xaar Printheads und deren Eigenschaften für industrielle Inkjet-Anwendungen

Einladung als PDF-Datei

VDD-Seminar Anfahrt und Lageplan

Downloadbereich Jahrestagung 2017

Jahrestagung „(Druck-) Industrie 4.0“ am 22. September 2017 in Würzburg

Programm als PDF-Datei

Soweit von den Referenten zur Verfügung gestellt finden Sie hier den Download der Vorträge:

Keine Zukunft ohne Herkunft.
Drucktechnik als Kulturerbe oder was wir heute von Friedrich Koenig lernen können.

Dr. Susanne Richter (Museum für Druckkunst, Leipzig)
Vortrag und Redemanuskript als PDF-Datei

„Druckindustrie als Vorreiter bei Industrie 4.0
Jörn Kowalewski (MACIO, Kiel)
Vortrag als PDF-Datei

Plattform Industrie 4.0,
Forschungstrends und -förderung

Dr. Daniel Senff (Plattform Induistrie 4.0, Berlin)
Vortrag als PDF-Datei

Industrial Security in der vernetzten Produktion
Ernst Esslinger (HOMAG, Schopfloch)
Vortrag als PDF-Datei

Von Industrie 4.0 zu Finishing 4.0
Bernd Sauter (Müller Martini, Ostfildern)
Vortrag als PDF-Datei

SMART FACTORY – Prozessdaten intelligent in Echtzeit nutzen
Eckhard Braun (FALCON concept solutions, Rodgau)
Vortrag und Redemanuskript als PDF-Datei

Predictive Maintenance
Thomas Göcke (Koenig & Bauer, Radebeul)

 

 

Programm der VDD-Jahrestagung 2017 online

Die Jahrestagung zum Thema „(Druck-) Industrie 4.0“ wird am 22. September 2017 in Würzburg stattfinden. Gastgeber ist die Koenig & Bauer AG. Für die Jahrestagung sind folgende Themen vorgesehen:

Dr. Susanne Richter
Keine Zukunft ohne Herkunft. Drucktechnik als Kulturerbe oder was wir heute von Friedrich Koenig lernen können.

Jörn Kowalewski
Druckindustrie als Vorreiter bei Industrie 4.0

Dr. Daniel Senff
Plattform Industrie 4.0, Forschungstrends und -förderung

Ernst Esslinger
Industrial Security in der vernetzten Produktion

Bernd Sauter
Von Industrie 4.0 zu Finishing 4.0

Eckhard Braun
Smart Factory – Prozessdaten intelligent in Echtzeit nutzen

Thomas Göcke
Predictive Maintenance

Die Einladung und das Anmeldeformular können hier heruntergeladen werden:
Einladung Jahrestagung 22. September 2017
Anmeldeformular

Downloadbereich Jahrestagung 2016

Jahrestagung „Industrieller Druck“ am 30. September 2016 in Lohr

Programm als PDF-Datei

Soweit von den Referenten zur Verfügung gestellt finden Sie hier den Download der Vorträge:

Begrüßung und Einleitung
Karlheinz Mohn (Vorsitzender des VDD)

„Drucken“ – mehr als Farbe auf Papier
Dr. Sven Breitung (VDMA, Frankfurt)

Siebdruck und Inkjet in der industriellen Applikation
Armin Gerland (Thieme, Teningen)
Vortrag als PDF-Datei

Dekordruck – Technologie und Rahmenbedingungen
Horst Pachowiak (Surteco Dekor/BauschLinnemann, Sassenberg)
Vortrag und Kurzfassung als PDF-Datei

„Direct Print powered by KHS“ – Innovativer Direktdruck zur In-Line Dekoration von PET-Flaschen
Dr. Alexandra Theopold (KHS, Dortmund)
Vortrag und Kurzfassung als PDF-Datei

Evaluierung innovativer Druckverfahren für die Metallisierung von Si-Solarzellen
Andreas Lorenz (Fraunhofer ISE, Freiburg)
Vortrag als PDF-Datei

Potential der Inkjet-Technologie für den industriellen Druck
Prof. Fritz Bircher (iPrint Institut, Fribourg/Schweiz)
Vortrag als PDF-Datei

 

 

Trauer um Dr. Siegbert Holderried

Dr. h.c. Siegbert Holderried verstarb am 8. Februar 2016 im Alter von 74 Jahren in Frankfurt am Main. Er trat 1974 in den Verein Deutscher Druckingenieure (VDD) ein und ist seit 2006 dessen Ehrenmitglied.

Der VDD verliert mit ihm eines seiner aktivsten Mitglieder, die deutsche Druckindustrie einen profunden Kenner der Branche und eine bemerkenswerte Persönlichkeit mit dem Herz am rechten Fleck.

weiter zum Beitrag

Zusammenfassung des Vortrages

Persönliche Notizen

vom VDD / IDD-Seminar „Wertzeichendruck von der Rolle“, Ref. Dr. Felix Berg 

niedergeschrieben zur Vorbereitung auf eine IADM-Jahrestagung Wertzeichendruck

Dr. Felix Berg ist Vice President High Security Printing bei der Drent Goebel GmbH Darmstadt (Nachfolgeunternehmen der in Konkurs gegangenen Maschinenfabrik Goebel GmbH) und 1. Vorsitzender des VDD = Verein Deutscher Druckingenieure e.V. mit Sitz an der Tech-nischen Universität Darmstadt, Institut für Druckmaschinen und Druckverfahren (IDD). In Personalunion ist er seit Beginn dieses Jahres gleichzeitig (am Montag und Dienstag jeder Woche) Geschäftsführer des Sächsischen (Forschungs-) Institutes der Druckindustrie GmbH (SID) und der Polygrafische Innovative Technik GmbH (PITSID), beide in Leipzig. Dr. Berg ist Physiker und hat am IDD der TUD unter Prof. Dr. Christoph Hars promoviert. Er ist gern bereit, uns bei der Informationsbeschaffung zu einer IADM-Jahrestagung über Wertzeichen-druck behilflich zu sein und nannte mir als andere Quellen einen Herrn Zimmermann im Haus für Industriekultur in Darmstadt (ehem. Goebel-Mitarbeiter) sowie den ehem. Geschäftsführer der Firma Goebel, Dipl.-Ing. Hermann Thomas, Mozartweg 40, 64287 Darmstadt, hermann.thomas-darmstadt[at]t-online.de

Dr. Berg begann sein Referat am 12. Januar 2006 im Haus für Industriekultur in Darmstadt vor 25-30 Zuhörern des VDD, des IDD und des FDI Bezirk Darmstadt mit einem Überblick, was alles unter die Oberbezeichnung „Wertzeichendruck“ fällt, wobei er gleichzeitig den Prozentsatz angab, wie viel in Bogenform und wie viel in Rollenform gedruckt wird.

Banknotendruck (Bogen 95%, Rolle 5%)

Briefmarkendruck (Bogen 25%, Rolle 75%)

Bankschecks (Bogen 50%, Rolle 50%)

Aktien, Obligationen (Bogen 100%, Rolle 0%)

Steuerbanderolen (Bogen 20%, Rolle 80%)

Sicherheitsdokumente (Bogen 60%, Rolle 40%)

Tickets, Gutscheine etc. ( Bogen 30%, Rolle 70%)

Banknotendruck:

Für eine erhöhte Fälschungssicherheit werden angewandt:

Kombination verschiedener Druckverfahren,

Einsatz von Sonderdruckfarben,

Druckverfahren mit komplexer Vorstufe,

Verwendung spezieller Materialien.

Neben den konventionellen Druckverfahren Offsetdruck, Buchdruck, Siebdruck, Tiefdruck und Flexodruck (für Lackierung und Sonderschichten) kommen als Sonderdruckverfahren Stahlstichdruck (engl. Intaglio), Simultandruck (Vorder- und Rückseitendruck gleichzeitig und deckungsgleich), Nummerndruck (mechanisch im Buchdruck – jede Banknote muss eine Identnummer aufweisen, die keine zweite Banknote haben darf), Siebdruck mit zweimaliger Trocknung mittels Heißluft und UV (dabei die Farbe wechselnd) und Prägefoliendruck (Holo-grammstreifen, meistens mit Stahlstichüberdruck zur Erhöhung der Fälschungssicherheit)

Bei der Vorstufe sind es zur Erhöhung der Komplexität Galvanik, Ätztechnik. Molletieren, Gravur und spezielle Raster, wobei Letzteres die Öffentlichkeit meistens nicht merkt, d. h. die Sicherheit nur für den Spezialisten gegeben ist. Ebenso verhält es sich bei den Hologrammstreifen – fast niemand erinnert sich genau, was wirklich darauf abgebildet ist, und beliebig bebilderte Hologrammstreifen gibt es in jedem Supermarkt zu kaufen.

An Materialien kommen speziell zusammengesetzte Druckfarben, spezielles Papier mit Wasserzeichen und Metallstreifen, immer häufiger auch Polymere und Faserzusätze (zur Erzielung von so genanntem „feathering“ = federartige Farbverläufe entlang der Fasern im Papier) zum Einsatz.

Weitere Sicherheitselemente: 

Intagliodruck: Der Stahlstich prägt mit einem Druck von 1 t/cm Druckzone das Papier, sodass es eine spezielle Griffigkeit erhält und ein quasi metallisches Geräusch beim Anfassen abgibt. Die Farbschichtstärke beträgt oft 100-120 m und wird mitunter mittels Elektronenstrahlen „getrocknet“.

Intaglio-4c-Orlof-Druck (auch als Verfahren von Serge Beaume bekannt). Die Stahlstich-form wird dabei mit Niloprint-Schablonen (früher Filz) auf den Farbauftragwalzen eingefärbt, sodass Farbverläufe auftreten, die im Offsetdruck nicht imitierbar sind.

Intaglio-Mikroschrift innerhalb der Guillochen (Ornamentmuster) des Stahlstichs. Auch im Offsetdruck, indirekt oder nass, angewandt.

Offset-4c-Orlof-Druck wie im Stahlstichdruck (Intaglio-Orlof, nur eine Platte über Nilo-print-Schablonen eingefärbt).

Offset-Durchsichtdruck mit durchscheinenden Ziffern, von denen ein Teil im Schön- und der andere Teil im Widerdruck aufgebracht sind.

Siebdruck OVI (optical variable inks) erzeugen nach der Trocknung mit Heißluft und UV-Licht schattierte Verläufe (Spezialität der Farbenfabrik SICPA in der Schweiz).

Siebdruck Iriodinfarben vermitteln dem Druck einen schillernden Perlmuteffekt (Spezialität der Firma Merck AG in Darmstadt).

Hologrammstreifen mit Intaglio-Überdruck, da der Hologrammstreifen allein nicht sicher genug ist.

Buchdruck-Nummerierung meistens noch mechanisch wegen höherer Fälschungssicherheit.

Das „magische“ Dreieck: Es wird gebildet aus Maschine – Farbe – Papier. Nur wer diese drei Komponenten beherrscht, kann wirklich Banknoten drucken. Dieses Postulat wurde in der „Gründerzeit“ nach dem Zweiten Weltkrieg von den Pionieren Gualtiero Giori, (Konstruktion in Lausanne) Siegfried Otto (Druck und Papier bei Giesecke & Devrient in München) und Albert Amon (SICPA-Druckfarben) aufgestellt. Als Maschinenhersteller im Bogendruck gewannen sie die Firma Koenig & Bauer mit Chefkonstrukteur Germann.

Danach erklärte Dr. Berg die neueste Drent-Goebel-Banknoten-Rollendruckmaschine, die im letzten Jahr bei der Nationalbank von Algerien in Betrieb genommen wurde und die er als die zurzeit modernste bezeichnete. (Sein Vortrag, der schon im letzten Jahr angesagt war, musste seinerzeit wegen einer Verzögerung bei der Maschinenabnahme in Algerien, die seine Anwesenheit erforderlich machte, verschoben werden). Die Maschine (Druckgeschwindigkeit 80-120 m/min bei 68 cm Bahnbreite = 4 Banknoten breit) mit einer Länge von 25 m, 5 m Höhe und 5 m Breite, besteht aus folgenden Maschinenaggregaten:

Non-Stop-Papierabrollung in Stumpfklebetechnik mit Bahnspeicher und Klebetisch, zur Maschine quer stehend, d. h. Bahnzuführung über Wendestange.

Inkjet-Sicherheitsnummerierung am Bahnrand (wird später entfernt) zur Verfolgung des in die Maschine einlaufenden Papiers über Video-Aufzeichnungen.

Papier-Konditionier- und Reinigungswerk.

Zuggruppe

OVI- Druckwerk mit Heißluft-Trockenstrecke und 3 UV-Lampen.

Bahn-Vorfeuchtung für den Stahlstichdruck (Intaglio).

Offset-4c-Orlof-Druckeinheit.

Intaglio-4c-Orlof-Druckeiheit.

Bahnbeobachtungsgerät

IR-Trocknung

Kühlwalzen

Spiegelbildliche Wiederholung der zwei Druckeinheiten für den Widerdruck. Drei hintereinander geschaltete Buchdruck-Nummerierwerke. Randstreifen-Entfernung. Bahnaufrollung.

Alle Druckeinheiten und Hilfsaggregate sind wellenlos über ein Mehrmotorensystem angetrieben (die Verbindung Drent in Eerbeck,,NL, mit Wifag, Bern, CH, wirkte sich dabei aus).

Der Rollendruckmaschine schließt sich ein Einzelnotenquerschneider von Giesecke & Devri-ent an. Es werden dabei die schon in der Druckmaschine halbierten Rollen (2 Banknoten breit) bis zur einzelnen Banknote weiterverarbeitet mit kontrollierter Ausschleusung der Makulaturen und Ablage über Knickarm-Roboter.

Anschließend wurde noch ein Kurz-Video der Maschine in Betrieb gezeigt.In der Diskussion ergaben sich noch folgende Informationen: Auf den Stahlstich-Formzylinder werden Sleeves (Stahlhülsen) eingesetzt. Die Trocknungstemperatur im Heißlufttrockner beträgt 120-140 Grad Celsius. Das „Waste Validation System“ weiß genau, welcher Teil aus der Bahn herausgeschnitten werden muss.

Auch die Makulatur wird vom Knickarmroboter dem Querschneider entnommen, sodass keine Person damit in Berührung kommt. Trotzdem wird am Ende eine manuelle Kontrolle der Banknoten durch Frauen durchgeführt.

In USA sind früh eingeführte Rollendruckmaschinen, die so genannten „Snow“-Maschinen wegen mangelhafter Produktivität in Verruf gekommen (Lieferung auch an die Banque de France und die Bank of England). Die Druckqualität war nie ein Problem. Jedoch muss die Auflagenhöhe stimmen, um damit rentabel zu produzieren. Heute drucken 5 Länder Bank-noten von der Rolle. Die Kosten sind halb so hoch gegenüber Bogendruck.

Giesecke & Devrient steht für extrem hohe Druckqualität, weshalb man dort allein auf den Bogendruck setzt (hoher Farbauftrag und Elektronenstrahl-„Trocknung“).

Die geringe Fälschungssicherheit bei den Euro-Banknoten entstand wegen der Vielfalt der Druckorte in den einzelnen Ländern, wobei der Schwächste den Standard bestimmte.

Der Briefmarkendruck (30% Tiefdruck, 60% Offsetdruck, 10% Stahlstich) hat sich in den letzten Jahren zweimal halbiert.

Boris Fuchs, 13.01.2005